Songkran-Tag 1 in Chiang Mai

 

Was für ein Spaß!

Ausgerüstet mit unseren Wasserpistolen, leicht trocknenden Kleidern + Schuhen, wasserdichten Plastikbeuteln für Geld und Tempos und der Action-Cam im Wassergehäuse lassen, wir uns gegen frühen Nachmittag mit einem Grab-Taxi zur Altstadtmauer fahren. Der vorsichtige Fahrer hat seine Sitze mit Plastik ausgelegt. Fast 40 Grad heiß heute, beste Voraussetzungen, um nass durch die Stadt zu laufen!

Weg zur Altstadt

Auf den Schleichwegen durch das Nimman-Viertel ist noch alles ruhig, aber dann geht’s los! Vor dem Kad Sun Kaew-Komplex dröhnen die Bässe einer Live-Bühne und die Straßen um die Altstadtmauer sind voll. Der Verkehr ist nicht ausgesperrt! Einheimische wie Touristen mit Wasserpistolen, kleinen und großen Eimern, zu Fuß, auf Mopeds oder auf Pickups mit großen Wasserbottichen für Nachschub spritzen sich gegenseitig nass!

Aus dem Reinigungsritual zum Neujahrsfest mit ein paar Spritzern Wasser, das wir später beim Umzug beobachten, ist eine gigantische fröhliche Wasserschlacht geworden. Außer Mönchen und ganz alten Leuten ist niemand sicher! Und so dauert es nicht lange bis auch wir klitschnass sind!! Vormerken für nächstes Jahr: T-Shirt mit Aufdruck „Achtung wir sind schon älter, nicht nassspritzen!“. Vor dem Alter haben die Thais großen Respekt, die vielen Touris wohl allerdings weniger! 😉

Nachfüllen müssen wir glücklicherweise nicht im Wassergraben! Viele Bottiche am Straßenrand werden von Locals mit  Wasserschläuchen gefüllt – und die scheuen sich auch nicht, gleich alle Passanten damit abzuspritzen! Es gibt sogar Wasserzapfsäulen gegen Gebühr!

Große Prozession durch die Altstadt

Durch das Nordtor laufen wir auf der Suche nach dem Umzug in die Altstadt – bis auf ein paar Attacken, ist es relative ruhig! Zwei freundliche Polizisten weisen uns den Weg. Nach ein paar Minuten erreichen wir tatsächlich die Rachadamnoen Road, die vom Tha Pae Gate zum Wat Prah Sing führt (Ort der Sunday Walking Street) und suchen uns etwas weiter Richtung Gate einen Platz am Straßenrand. Gleich daneben zwei „Wasser-Nachfüllstationen“, sprich Anwohner mit Wasserschläuchen und Bottichen!

Dann rollt die Prozession – stundenlang!

Wie auch bei unseren Fastnachtsumzügen mehr oder weniger flüssig! Fußgruppen in bunten Gewändern mit Trommeln und Tröten, Festwagen mit Buddha-Statuen der verschiedenen Wats … würdige Honoratioren, ausgelassenes Jungvolk, die selber viel Spaß haben usw. und nebenbei eine permanente Wasserschlacht! Auch die Festzugsteilnehmer müssen einiges erdulden! Eimerweise oder mit Schläuchen werden sie ordentlich begossen.

Traditionelle Zeremonie

Unser Nachbarn am Straßenrand machen uns vor, wie die Zeremonie eigentlich abläuft!
Aus einer mit Blütenwasser gefüllten Schale schöpft man Wasser und übergießt die Statuen oder deren Begleiter. Man selber erhält wiederum von denen Wasser zurück in den Bottich oder wird ebenfalls „rituell“ übergossen. Auch wir werden mit einigen Wassersegnungen bedacht – sehr nett!

Mit der Action-Cam auf Motivsuche

Uwe versucht mit der Action-Cam das Treiben ein wenig festzuhalten. Die Zugteilnehmer lachen gerne in die Kamera oder bleiben sogar kurz stehen. Aber die Mittel sind beschränkt – gute Fotos und Videos mit einer in ein wasserdichtes Gehäuse gepackte Action-Cam zu machen, ist schwierig. Für unsere guten Fotoapparate haben wir leider in Thailand keinen Wasserschutz dabei und ohne ist ein „no go“! 

Nasser Heimweg

Gegen 17 Uhr laufen wir Richung Wat Prah Sing, wo sich der Zug auflöst und essen eine Kleinigkeit an den dort aufgebauten Ständen. Wenn die Sonne untergeht, wird es nicht mehr so gemütlich werden in klatschnassen Klamotten, obwohl es weiterhin sehr warm ist.

Danach suchen wir ein Thongsaew (Pick-Up mit Aufsatz für zwei überdachte Sitzbänke), das uns nach Hause bringt. Diese praktischen und sehr günstigen Beförderungsmittel fahren in der ganzen Stadt – unterschiedliche Farben für unterschiedliche Richtungen. Man kann sich einfach einer Hauptrichtung anschließen oder fragt (sofern man verstanden wird) gezielt nach dem Ort, wo man hin will! Der Fahrer stimmt zu und nennt Preis oder winkt ab!

Nach ein paar Fehlversuchen, weil die Fahrer einfach nicht verstehen, wohin wir wollen und schnell Gas geben, fahren wir mit jungen Amis Richtung Uni-Campus. Anschließend will uns der Fahrer zum Chomdoi 2 bringen – jaaahhh, er har uns verstanden! Demnächst nehme ich ein Foto unseres markanten Chomdoi 2-Gebäudes mit – das einzige runde Hochhaus in der Stadt, das kennt jeder Fahrer!
Unglücklicherweise werden wir noch zweimal Opfer von Wasserattacken im Studentenviertel! Die schütten einfach ganze Eimerladungen in unser offenes Songthaew!!! Wir sind wieder klitschnass, nachdem wir gerade etwas getrocknet waren!!
Was soll`s, das ist Songkran! Und vom Fahrer werden wir sogar bis zur Haustür gebracht! 80 THB (2,25€) will er haben, aber wir haben nur 60 THB in Kleingeld – auch gut!

Was für ein toller Tag!

Heute am Sonntag gehen wir das „Neustadt-Songkran“ beim Maya Einkaufscenter testen. Dort sind große Bühnen aufgebaut. Am Montag bekommen wir Verstärkung! Unser Sohn Fabian kommt mit Freundin zu Besuch und dann stürzen wir uns nochmal in die Altstadt!
P.S. Update – haben uns waffentechnisch heute mit einem Mega-Blaster verstärkt 😉 und hatten wieder riesigen Spaß!

 
Tipps für Songkran:

Leicht trocknende Shirts, Shorts, Schuhe anziehen – auch am besten Badezeug drunter, das trocknet eher als Baumwolle! Geld und Tempos in einen verschließbaren Plastikbeuteln für die Hosentasche, evtl. Mundschutz und eine Schutzbrille für die Augen!
Mich traf ein Wasserstrahl aus einer großen „Pumpgun“ direkt ins Auge! Die Sonnenbrille hatte ich blöderweise auf den Kopf geschoben!

 

Nimman

Wat Phra Sing

Tha Pae Gate

Chomdoi 2

0 Kommentare